Sicherungsverwahrter Sexualstraftäter entkommt bei Ausgang in Berliner Einkaufszentrum
Ein 64-jähriger Mann, der wegen Totschlags und Sexualdelikten verurteilt wurde und sich in Sicherungsverwahrung befand, ist während eines Ausgangs in einem Berliner Einkaufszentrum entkommen.

Am Mittwoch, den 16. Februar, ist ein Sicherungsverwahrter in Berlin während eines Ausgangs seinen Begleitern entkommen. Der 64-jährige Mann, der wegen Totschlags und Sexualdelikten verurteilt wurde, war mit zwei Justiz-Bediensteten im Europa-Center am Breitscheidplatz unterwegs. Bei einem Toilettengang konnte er seinen Begleitern entkommen und ist seitdem verschwunden.
Die Polizei in Berlin und Brandenburg sucht nun öffentlich nach dem Mann und hat ein Bild von ihm veröffentlicht. Der Gesuchte wird als Brillenträger mit einer Stirnglatze beschrieben. Außerdem hat er ein deformiertes Ohr. Die Polizei bittet um Hinweise zum Aufenthaltsort des Mannes.
Laut dem Brandenburger Justizministerium sind dienst- und arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen die beiden Begleitpersonen eingeleitet worden, da sie den Sicherungsverwahrten nicht ausreichend beaufsichtigt hätten. Sicherungsverwahrte werden auch nach Verbüßung ihrer Freiheitsstrafe als gefährlich eingeschätzt. Der 64-jährige Mann war 2017 nach seiner Haftzeit in die Vollzugseinrichtung in Brandenburg an der Havel gekommen. Während seiner Sicherungsverwahrung stehen ihm Ausgänge unter Aufsicht zu, um seine Therapie und Freizeitgestaltung zu fördern. Mindestens vier Ausgänge pro Jahr sind vorgesehen. Bisher waren alle Ausgänge des Mannes ohne Zwischenfälle verlaufen.
Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheitsüberwachung von Sicherungsverwahrten auf. Es ist nicht das erste Mal, dass ein solcher Vorfall auftritt. Es bleibt zu hoffen, dass der Mann schnell gefunden wird, bevor er möglicherweise weitere Straftaten begeht.
Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle: Symbolbild
Samstag, 18 Februar 2023