Deutschland schaltet seine letzten Kernkraftwerke ab, trotz Energiekrise und modernster Technologie
Deutschland plant, seine letzten drei modernen Kernkraftwerke im Jahr 2023 abzuschalten, obwohl die Energiekrise noch lange nicht überwunden ist. E.on-Chef Leonhard Birnbaum äußert Unverständnis für diese Entscheidung und verweist auf die mögliche Abhängigkeit von Atomstrom aus Frankreich.

Deutschland besitzt einige der modernsten Kernkraftwerke weltweit, hat jedoch bereits die meisten abgeschaltet. Die drei verbleibenden Anlagen, Isar 2 (betrieben von der E.On-Tochter Preussen Elektra), Neckarwestheim (EnBW) und Emsland (RWE), sollen noch in diesem Jahr folgen. Dies geschieht trotz der anhaltenden Energiekrise und der offenen Frage, woher der Strom für die Verkehrswende kommen soll.
E.on-Chef Leonhard Birnbaum betont die Effizienz der deutschen Kerntechnologie, insbesondere von Isar 2, das in seiner 35-jährigen Laufzeit zehnmal als das produktivste von weltweit rund 400 Kernkraftwerken ausgezeichnet wurde. Er bezeichnet die Technologie als "Weltmeister-Technologie Made in Germany" und kritisiert den geplanten Ausstieg aus der Kernenergie im Frühjahr als großen Fehler.
Birnbaum beschwert sich, dass Deutschland eine wichtige Option aufgibt und stattdessen auf französische Kernkraft setzen muss: "Wir berauben Deutschland einer wichtigen Option, obwohl die Energiekrise noch nicht vorbei ist, und hoffen, dass die französische Kernkraft läuft. Das verstehe, wer will: ich nicht."
Autor: Igor Pawlow
Bild Quelle: Symbolbild
Donnerstag, 30 März 2023