Mieter in Deutschland zahlen im Schnitt mehr als ein Viertel ihres Einkommens für die Miete
Die Mietbelastungsquote in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter angestiegen, sodass durchschnittlich mehr als ein Viertel des Haushaltseinkommens für die Miete aufgewendet wurde. Die Belastung ist dabei unterschiedlich verteilt, wobei Großstädte und Einpersonenhaushalte besonders betroffen sind.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte am Freitag die Mietbelastungsquote für das Jahr 2022. Demnach gaben die rund 19,9 Millionen Hauptmieterhaushalte in Deutschland durchschnittlich 27,8 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Bruttokaltmiete aus. Für Haushalte, die ihre Wohnung 2019 oder später angemietet haben, lag die Quote sogar bei 29,5 Prozent.
Eine besonders hohe Mietbelastung von 50 Prozent oder mehr betraf rund 1,5 Millionen Mieterhaushalte, während etwa 1,6 Millionen weitere Haushalte zwischen 40 und 50 Prozent ihres Einkommens für die Bruttokaltmiete aufwendeten. Insgesamt hatten somit 16 Prozent aller Mieterhaushalte eine Mietbelastung von mehr als 40 Prozent.
Einpersonenhaushalte waren besonders stark betroffen, da sie im Durchschnitt 32,7 Prozent ihres Einkommens für die Miete einplanen mussten. Haushalte mit zwei Personen waren mit einer Mietbelastungsquote von 22,8 Prozent weniger belastet.
Die Unterschiede in der Mietbelastungsquote sind auch regional erkennbar. In Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern lag die Quote bei 28,9 Prozent, während sie in Kleinstädten und Orten mit bis zu 20.000 Einwohnern nur 25,9 Prozent betrug. In mittelgroßen Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 und 100.000 lag die Quote nahe am Durchschnitt bei 27,6 Prozent.
Auch die Miete je Quadratmeter unterscheidet sich nach der Lage der Wohnung und dem Einzugsjahr. Bundesweit betrug die Bruttokaltmiete je Quadratmeter im Jahr 2022 im Schnitt 8,70 Euro. In Großstädten mussten Mieter jedoch durchschnittlich 9,60 Euro je Quadratmeter zahlen, während die Miete in mittelgroßen Städten bei 8,20 Euro und in kleineren Orten bei 7,50 Euro lag.
Haushalte, die 2019 oder später eingezogen sind, verzeichneten unabhängig von der Einwohnerzahl der Wohngemeinde überdurchschnittlich hohe Mieten und Belastungsquoten. Der Unterschied zwischen der durchschnittlichen Bruttokaltmiete dieser Gruppe und dem Gesamtdurchschnitt betrug 2022 etwa 1,10 Euro je Quadratmeter.
Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle: Symbolbild
Samstag, 01 April 2023