Kontroverse um Erdogan-Plakate in Nürnberg vor türkischen Wahlen
Vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei am 14. Mai können auch türkische Staatsbürger in Deutschland ihre Stimme abgeben. In Nürnberg sorgten nun aufgehängte Erdogan-Plakate für Unverständnis und Kritik.

Im Zuge des türkischen Wahlkampfs wurden in Nürnberg mehrere Plakate mit dem Konterfei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgehängt. Die Stadt Nürnberg hatte die Anbringung von 25 Plakaten außerhalb der Altstadt vom 22. April bis zum 5. Mai genehmigt. Die Plakate zeigen Erdogan lächelnd mit der rechten Hand auf dem Herz und dem Slogan "Doğru Zaman, Doğru Adam" (Die richtige Zeit, der richtige Mann). Dies sorgte für Unverständnis und Kritik seitens der Politik und Öffentlichkeit.
Der Grünen-Politiker Volker Beck äußerte sich auf Twitter empört über die Plakate und fragte, wer so etwas zulasse. Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärte er, dass der türkische Wahlkampf auf deutschen Straßen nichts verloren habe. Er forderte, dass die deutsche Politik endlich aufwachen müsse, da Erdogan und seine Partei AKP Antidemokraten seien.
Der Essener Politikwissenschaftler Burak Copur kritisierte ebenfalls die Plakate und nannte die Entscheidung der Behörden "zynisch und höchst ignorant". Er forderte in einem offenen Brief an den Nürnberger Oberbürgermeister das Abhängen der Plakate im Sinne des guten Rufs der Stadt.
Laut dem Grünen-Abgeordneten im bayerischen Landtag, Cemal Bozoglu, wurden die Wahlplakate noch am Sonntag entfernt, allerdings ist der Grund dafür unklar.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Montag, 01 Mai 2023