Grünes Gewölbe-Raub: Milde Gerichtsstrafen – kaum öffentliche Kritik
Vor über einem Jahr verübten Banditen einer Großfamilie einen der spektakulärsten Kunstdiebstähle in Deutschland. Nun ist nach einem langen Prozess und einem eher umstrittenen Deal zwischen Gericht und Verteidigung das Urteil des Dresdner Landgericht ergangen.

Von Manfred W. Black
Der Kunstraub aus dem Grünen Gewölbe am 25. November 2019 hatte auch international Schlagzeilen gemacht. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Wert von über 1,6 Millionen Euro, und die Verbrecher verursachten zusätzlich einen Schaden in Millionenhöhe dadurch, dass sie einen Stromkasten und ein Fluchtauto in Brand gesetzt hatten, um Spuren zu verwischen.
Seit Ende Januar 2022 standen die Einbrecher im Alter zwischen 24 und 29 Jahren vor Gericht. Sie gehören allesamt zum bekannten arabisch-stämmigen Berliner Remmo-Clan, sie waren im Zuge von Razzien festgenommen worden.
SZ verschweigt wichtige Fakten
Ziemlich blauäugig schreibt der linke Berliner Kurier dazu: Vier von ihnen hätten „vor Gericht ihre Beteiligung an dem Einbruch zugegeben und Reue gezeigt“.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet in einem längeren Artikel, dass die „fünf Männer“ (SZ) zu Haftstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten sowie sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden sind.
Das sächsische Gericht hat sie am Dienstag der besonders schweren Brandstiftung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, Diebstahls mit Waffen, Sachbeschädigung und vorsätzlicher Brandstiftung schuldig gesprochen.
Die SZ bringt es in ihrer Berichterstattung freilich das Kunststück fertig zu verschweigen, dass die Schwerverbrecher Araber sind. Mit großer Chuzpe unterschlägt das linksgrüne Münchner „Leitmedium“ auch die Nachnamen der Schwerverbrecher: Bei der SZ wird aus dem berüchtigten Namen „Remmo“ einfach „R.“
Immer wieder Remmo
Ohne den viel diskutierten Deal hätte den Clan-Mitgliedern ein Freiheitsentzug von bis zu 15 Jahren gedroht. Auf der Anklagebank saßen sechs Männer aus der Großfamilie Remmo, die heute zwischen 24 und 29 Jahre alt sind; ihnen ist nachgewiesen worden, dass sie den berüchtigten Goldmünzen-Diebstahl aus dem Bode-Museum 2017 haben.
Einer der Angeklagten wurde freigesprochen: Er hatte für die Tatzeit ein Alibi, das ein Krankenhaus ausgestellt hat.
Die Zwillingsbrüder Abdul Majed und Mohamed Remmo, ihr älterer Bruder Ahmed Remmo, ihre Cousins Rabieh Remmo und Wissam Remmo sowie Bashir Remmo hatten zu Beginn des Prozesses noch beharrlich geschwiegen. Doch Ende 2022 kam dann die Wende: Einige der Räuber legten Geständnisse ab, und sie gaben einen Teil der Beute zurück.
Berliner Bürger sind irritiert
Dieses Vorgehen sollte sich erheblich strafmildernd auswirken. Der Haken an der Sache: Nur 18 der insgesamt 21 geraubten Schmuckstücke tauchten wieder auf – und dies auch noch teils erheblich beschädigt.
Was wohl kaum ein rechtschaffender Berliner Bürger noch verstehen kann: Die Banditen bekommen vorerst „Haftverschonung mit Verkündung des Urteils, da sie bereits seit bis zu zweieinhalb Jahre in U-Haft sitzen“ (Bild-Zeitung). Die noch abzusitzende Haft „können sie später in Wohnortnähe antreten und verbüßen“ (Bild).
Kritik von der Linken und der AfD
Der „Deal“ zwischen Gericht und Verteidigung hat einen faden Beigeschmack, „wenn man bedenkt, wie viel Schaden die Täter angerichtet und dass sie mindestens mit ihrer Brandstiftung in der Tiefgarage Menschenleben gefährdet haben“, sagte der Linke-Fraktionschef im sächsischen Landtag, Rico Gebhardt.
Der AfD-Abgeordnete Thomas Kirsten kritisierte: „Kriminelle Clans gehen in Sachsen auf Raubzug, liefern im Anschluss brav einen Teil der Beute wieder ab und werden dafür mit Zugeständnissen verhätschelt.“
Nur Bild reagiert mit beißendem Spott
Als fast einzige Zeitung hat die Bild-Zeitung jetzt mit beißendem Spott auf die Urteile von Dresden reagiert. Bild prognostiziert, dass der verurteilte Gewaltververbrecher Mohamed Remmo bei „guter Führung“ in der JVA schon nach zweiundhalb Jahren wieder auf freiem Fuß sein könnte.
Auch rechnet die Zeitung damit, dass die anderen Häftlinge aus dem Remmo-Clan bald nach ihrem Haftantritt zu Freigängern avancieren könnten: Dann bräuchten sie sich im „offenen Vollzug“ zumindest am Tage nicht im Gefängnis aufzuhalten.
Abschreckung sieht anders aus.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Paul Hermans - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=112531038
Donnerstag, 18 Mai 2023