Von der Leiter gefallen: Die schmerzhaften Folgen und der hohe Preis der Risikobereitschaft bei Senioren
Ein falscher Tritt, ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit, und die Welt steht Kopf: Stürze von unsicheren Leitern können für Senioren schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Aber wie wirksam ist Aufklärung, und wie könnten tragische Unfälle und ihre schmerzhaften und kostspieligen Auswirkungen vermieden werden?

Es sind oft Momente des Leichtsinns, die zu schweren Unfällen führen. Insbesondere Senioren unterschätzen häufig die Risiken, wenn sie auf wackeligen Leitern stehen – sei es beim Kirschenpflücken im Garten oder beim Reinigen der Dachrinne. Dabei können die Konsequenzen erheblich sein: von schmerzhaften Frakturen über langwierige Krankenhausaufenthalte bis hin zu komplizierten Operationen.
Zahlen sprechen eine klare Sprache. Laut dem Statistischen Bundesamt waren Stürze die Hauptursache für Verletzungen bei Senioren, und sie tragen zu einem erheblichen Anteil der etwa 500.000 Unfälle im Jahr bei, die zu Krankenhausaufenthalten führen. Das Leid der Betroffenen und ihrer Familien lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken, ebenso wenig wie die Schmerzen und der Verlust an Lebensqualität.
Während die gesundheitlichen Folgen enorm sind, stellen auch die Kosten für das Gesundheitssystem eine Herausforderung dar. Aber vielleicht ist es gerade der persönliche Leidensaspekt, der am stärksten dazu beiträgt, ältere Menschen zu einem Umdenken zu bewegen. Wenn ein Sturz zu einem gebrochenen Oberschenkelhals führt, können komplizierte chirurgische Eingriffe nötig sein, die mit erheblichen Schmerzen und einem längeren Krankenhausaufenthalt verbunden sind.
Leider besteht oft die Einstellung, dass "es mir nicht passieren wird". Um diese Mentalität zu durchbrechen, sind gezielte Aufklärung und Sensibilisierung erforderlich. Kurse und Workshops zur Sturzprävention, häusliche Sicherheitsbewertungen und sogar spezialisierte Apps könnten hier hilfreiche Instrumente sein.
Die Betonung der schmerzhaften Konsequenzen eines Unfalls kann einen wirksameren Appell an die Vernunft darstellen als der Hinweis auf die monetären Kosten. Nach dem Motto "Vorsicht ist besser als Nachsicht" sollte Sicherheit bei jeder Aktivität, auch bei scheinbar banalen wie dem Einsatz einer Leiter im Garten, an erster Stelle stehen.
Schlussendlich geht es um ein Mehr an Lebensqualität. Niemand möchte seine Unabhängigkeit verlieren oder seine letzten Jahre in Schmerzen und mit eingeschränkter Mobilität verbringen. Deshalb ist es höchste Zeit, dass wir als Gesellschaft dafür sorgen, dass unsere Senioren sich sicher und wohl in ihrem Alltag fühlen können.
Autor: David Müller
Bild Quelle: Symbolbild
Dienstag, 26 September 2023