Freifahrtscheine für Asylbewerber in Sachsen: Eine umstrittene Maßnahme in Zeiten der Flüchtlingskrise
Sachsen steht in der Kritik für seine Praxis, Asylbewerber mit Bahntickets auszusetzen. Die Entscheidung wirft ernsthafte Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit der einheimischen Bevölkerung und das Risiko der Nicht-Integration.

Sachsen steht derzeit im Fokus der Flüchtlingsbewegungen, die die Grenzen zu Polen und Tschechien überschreiten. Es hat sich ein Praxis etabliert, die in der Öffentlichkeit sowohl für Unterstützung als auch für Kritik sorgt: Wenn Migranten nach ihrer Ankunft das Wort „Asyl“ aussprechen, dürfen sie vorerst im Land bleiben. Die Prüfung, ob ein Anspruch auf Asyl besteht, erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt. Nach der Erstregistrierung und einer sogenannten "grenzpolizeilichen Bearbeitung" erhalten die mittellosen Asylbewerber ein Ticket für die Deutsche Bahn, das vom Freistaat Sachsen finanziert wird.
Die Prozedur nach der Einreise
Die Bundespolizeidirektion Pirna bestätigte dieses Vorgehen. Personen, die unerlaubt eingereist sind, werden einer ausführlichen Kontrolle unterzogen, die Fingerabdrücke, Fotos und eine Überprüfung in den Fahndungssystemen beinhaltet. Darauf folgt eine Anzeige wegen unerlaubter Einreise. Diese Prozedur dauert, abhängig vom aktuellen Flüchtlingsaufkommen, zwischen 6 und 15 Stunden.
Die Zahlen sprechen für sich
Laut Angaben der Bundespolizei sind von den 16.876 Personen, die bis August 2023 unerlaubt nach Sachsen eingereist sind, 11.359 an eine Erstaufnahmeeinrichtung in Sachsen weitergeleitet worden. Diese Asylbewerber müssen mit dem Zug zu den Einrichtungen fahren. Die Kosten für die Bahnfahrten variieren und werden vom Freistaat Sachsen getragen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Mittwoch, 04 Oktober 2023